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Klassentreffen 19.01.2008 Charly-Walk Sentimental Journey


"Sentimental Journey"

das vielleicht größte Klassentreffen der Welt

Die Schule ist im Nachhinein für die Meisten Nostalgie. Umso interessanter musste es werden, wenn ALLE Absolventen einer Schule - in diesem Fall der Zirkusgasse - zu einem riesigen Klassentreffen eingeladen werden und viele kommen.
Der Initiator war Gottfried Gassenbauer, Absolvent des Maturajahrganges 1977.
Aufgrund seiner Tätigkeit im Sportcenter Donaucity hatte er die Möglichkeit, eine Fussballhalle zu einem Festzelt umzufunktionieren.

Dem Ereignis gingen monatelange Vorbereitungen voran, es wurden neben der Schulleitung auch Absolventen im Schneeballsystem kontaktiert, um möglichst viele Maturanten zu erreichen.
Nach mehreren Rundschreiben per Mail stand fest, dass der Zuspruch sehr rege sein würde.
Um es vorwegzunehmen, von den rund 2.500 Absolventen seit 1938 kamen fast 1.000 Personen.


Teilnehmer in der Halle ..

.. und im Freien.
Die Organisation klappte hervorragend, an einem kleinen Stand vor dem Eingang bekam jeder Teilnehmer ein Namensschild mit Maturajahrgang, sodaß das Wiedererkennen sehr erleichtert wurde.

Die Organisatoren hatten offenbar Verbindungen bis ganz hinauf oder es ist Petrus ein heimlicher Fan des Initiators, auf jeden Fall liess er die Sonne scheinen, das strahlende Wetter ermöglichte auch das Sitzen im Freien.
Die beiden charmanten Damen sind MJ 1957, links Ingrid Stollreiter, rechts Brigitte Hanke, und gehören zum ersten Mädchenjahrgang, der an der Zirkusgasse maturierte.
Brigitte Hanke konnte durch ihre Bemühungen eine ganze Reihe Klassenkollegen zusammenbringen.
Moderator Harry Blümel (MJ 82) eröffnete den "offiziellen" Teil der Veranstaltung und stellte den Initiator und Organisator vor.

Gottfried Gassenbauer meinte, dass ihm die Schule sehr viel Positives für das ganze Leben gebracht habe. Er lernte seine Frau Silvia bereits in der Zirkusgasse kennen, Gert Nöster (Prof. für Geschichte und Turnen) weckte in ihm das Feuer für die Leichtathletik. Der Sport bestimmte sein Leben maßgeblich.

Um seinen Dank dafür auszudrücken und der Schule etwas zurückzugeben, wurde die Idee zu dieser Veranstaltung geboren und sie auch durchgeführt.
Der nächste Programmpunkt stand im Zeichen von Oscar Scherzer, geb. 31.12.1919, Maturajahrgang 1938, rechts im Bild mit seiner Frau, hier im Gespräch mit Gottfried Gassenbauer.
Oscar Scherzer emigrierte als jüdischer Schüler nach dem Abschluss in die USA.
Die Jahre 1938 und 1939 beschrieb er in seinen Memoiren "Unter Hakenkreuz und Trikolore" (Edition Keiper), die an diesem Tag der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.
Dazu gab es ein kurzes Interview und eine Lesung aus seinen Memoiren über den Maturatag.

Im Bild ist Oscar Scherzer im Gespräch mit Margarete Nezbeda und Verlegerin Anita Keiper (links) zu sehen.
Margarete Nezbeda, die Frau unseres "Generalmusikdirektors", hatte im Hintergrund sehr viel zu dieser Veranstaltung beigetragen, da sie mit einer Weihnachtsmail an ehemalige Schüler den Impuls zu diesem Treffen gesetzt hatte und auch das Bindeglied zwischen Oscar Scherzer und der Verlegerin darstellt.
Michael Sawerthal sprach dann in launigen Worten über einen an dieser Schule grassierenden Virus, der zuerst als Morbus Sawerthaliensis bekannt wurde.
Bei Durchsicht der Schülerlisten über lange Jahre war aufgefallen, dass der Name Sawerthal immer wiederkehrte, in etwa im Generationenrhythmus und in jeder Generation mehrfach.
Das daraus abgeleitete Krankheitsbild besteht in einer großen Verbundenheit mit der Schule und der Weitergabe derselben an die nächste Generation.
Als dieses Phänomen an der Zirkusgasse genauer untersucht wurde, kamen noch viel mehr solcher Fälle zutage, sodass dieses Krankheitbild schließlich als Morbus Circus Maximus zum medizinischen Fachausdruck wurde.
Die Direktorin der Schule, Fr. Mag. Stöger, freute sich über dieses Treffen und seine symbolische Bedeutung. Sie wies mit Augenzwinkern darauf hin, dass auch sie selbst mit dem Virus, den Michael Sawerthal beschrieben hatte, infiziert sei, war doch ihr Vater schon Direktor der Schule in der Zirkusgasse.
Der nächste Programmpunkt war DER Höhepunkt des Abends, auf den alle schon warteten:
Ottokar Nezbeda, Musikprofessor an der Schule von 1961-1992, versuchte, mit dem größten Schulchor der Welt die "sentimental journey" zu spielen und zu singen.
Im Bild sprechen Moderator Harry Blümel und Prof. Nezbeda über Organisatorisches und dann geht es direkt zur Sache
Prof. Nezbeda, zu diesem Zeitpunkt auch schon Mitte der 70 und schlecht sehend, begann ganz im Stil eines großen Entertainers, das Publikum einzustimmen und die Aufmersamkeit zu gewinnen.
Er erzählte, dass dies sein erster Auftritt als Chorleiter nach langer Zeit sei und überhaupt habe er noch nie in seinem Leben einen Chor dieser Größe dirigiert. Deswegen sei er wahrscheinlich mehr aufgeregt und gespannt als alle anderen Anwesenden.
Mit diesem lockeren Beginn waren freilich alle schon neugierig und mit Eifer bei der Sache, den Text gabs auf den Begrüßungsblättern, die vielfach auf jedem Tisch auflagen und damit keinerlei Hindernisse.
Zuerst wurde die Melodie nur gesummt, um sie wieder in Erinnerung zu rufen.
Nach drei Einsingproben, dazu sogar eine zweite Stimme für die Herren, ging die musikalische "sentimental journey" los.
Für Euren Berichterstatter, selbst Chorsänger bei Nezbeda, war es ein beeindruckendes Ereignis, viele hundert Sänger von 19 bis 89 Jahren einträchtig und interessiert singen zu hören.

Noch gesichtet wurde Prof. Klima, Lehrer für kath. Religion.


Kurz anwesend war auch Ex-Stadtrat Sepp Rieder (MJ 57), im Bild mit Jahrgangskollegin Ingrid Stollreiter.
Der Abend dauerte noch lange und wurde musikalisch untermalt von Harry Blümel, der als One-Man-Band auf der Bühne Musik für jung und alt bot.

Als Resumee kann man ohne Übertreibung sagen, dass dieses Maturantentreffen ein beeindruckendes Ereignis war und viele alte Freundschaften und Bekanntschaften wieder aufleben liess.
Es bot die Möglichkeit, Erinnerungen wieder zu wecken und auszutauschen, Gesichter nach 20, 30 oder auch 60 oder 70 Jahren wieder einmal zu sehen und wiederzuerkennen - oder auch nicht.

In dieser Begeisterung wurde angeregt, einen Verein der Freunde der Schule in der Zirkusgasse ins Leben zu rufen, zu dessen Vorsitzenden Gottfried Gassenbauer vorgeschlagen wurde.


Der ORF Wien brachte am 1.6.08 in "Wien heute" einen kurzen Fernsehbericht über diese Veranstaltung, in dem damalige Schüler aus heutiger Sicht als Zeitzeugen berichten.
So etwa Johann Prohaska (MJ 54) über den kommunistischen Streik 1950, Erika Ladstätter (MJ 68) über die wilden 68er und Alex Stummer, ORF-Regisseur (MJ 74) über die langhaarigen bösen Buben, denen sogar das Maturafoto verweigert wurde.
Leider schlichen sich in den Bericht mehrere Fehler ein, so wurde Oscar Scherzer umbenamst in Oscar Schmelzer, ebenso waren andere Namen und Jahrgänge nicht richtig.
Der Bericht wäre trotzdem auf dieser Webseite interessant gewesen, allerdings hätte der Autor dafür an der ORF fast 400 Euro an Urheberrechtsgebühren und sonstigen Kosten berappen müssen.

(G. Blaschke, MJ 1966, Rosenheim/Deutschland)


Bildergalerie sentimental journey 08
Alle Bilder © 2008 Gerhard Blaschke, frei zur persönlichen, nichtkommerziellen Verwendung
noch ein paar Backstage-Informationen zur Veranstaltung:
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